Am Wochenende war es soweit. Bereits im letzten Jahr habe ich einen Weber Kugelgrill angeschafft, damit ER mir endlich ab und an im Sommer etwas leckeres auf den Grill wirft - anders bekommt man ja so manche Herren nicht zum Essen machen ;-)
Nun hatten wir es, das gute Stück, doch was stellen wir mit dem Deckel an? Um diese Frage zu klären und uns einige Anregungen zu holen, habe ich uns für das Weber Grillseminar angemeldet. Eigentlich dachte ich, okay - Grill gekauft, jetzt gehst Du mal zu so einem Seminar. PUSTEKUCHEN! Wartezeiten - für 2011 war da nichts mehr zu machen... Also habe ich dann bereits Anfang September 2011 für Mitte März 2012 gebucht! März war bewusst gewählt, damit wir das Seminar noch vor Beginn der Grillsaison machen können und somit 2012 richtig durch starten.
Wir waren in Mainz. Dort angekommen haben wir die verschiedenen Holzkohle- und Gasgrills von Weber vorgestellt bekommen. AnschlieĂźend nahmen wir an mehreren Tischen Platz. Es waren gut 25 Leute anwesend. Wir haben uns namentlich vorgestellt und berichtet, was wir fĂĽr einen Grill haben und was bisher damit zubereitet wurde. AnschlieĂźend wurde uns der Tagesablauf vorgestellt, sowie die einzelnen Rezepte. Dann schritten wir auch schon zur Tat!
Folgendes stand an Speisen auf dem Programm:
- Pizza
- Hähnchen mit Williamsbirne/Rotwein
- Spare Ribs
- Steaks dazu marinierte Äpfel mit Blauschimmelkäse und Kartoffeln
- Lachs mit Ananas und Lauchzwiebeln
- Bananen mit Amaretto, Zimt & Zucker
- Rotweinkuchen mit Kirschen im Glas
An verschiedenen Stationen wurden die einzelnen Speisen zubereitet, relativ gleichzeitig.
Starten wir am besten in der Reihenfolge, in der auch gegessen wurde.

Wir haben schon einen fĂĽr unseren Kugelgrill, den haben uns ganz liebe Freunde letztes Jahr geschenkt. Bisher kam er nur im Backofen zum Einsatz, da der Grill schon im Keller war. Aber auch im Backofen leistet er hervorragende Arbeit. Ich nutze ihn nicht nur fĂĽr Pizza, sondern auch zum Brotbacken.



Sie waren schon fertig mariniert, zwar selbst eingelegt vom Seminarleiter, aber nicht von uns, da sie zwei Tage ziehen müssen. Während uns die Rezepte erklärt wurden, wanderten die Spare Ribs auch schon klamm heimlich auf den Grill. Wie auch bei allem anderen war hier der Deckel geschlossen, es wurde indirekt gegrillt. Ich würde schätzen, dass sie so gute 1,5 - 2 Std. auf dem Grill lagen. Auch die Spare Ribs waren sehr lecker.
Nun waren die Steaks an der Reihe. Es gab argentinische Rindersteaks. Sie wurde sogar mit Muster gegrillt, das heiĂźt sie werden 2 min. gegrillt, dann um 90° gewendet (nicht umdrehen). Nach weiteren 2 min. wurden sie auf die andere Seite umgedreht. Hier wird nun genauso verfahren. So entsteht das schöne Rautenmuster auf dem Fleisch. Das ganze erfolgte ebenfalls bei geschlossenem Deckel, heiĂźt er wurde wirklich alle 2 min. geöffnet und geschlossen *g*
NatĂĽrlich richtet sich die Zeit nach der Dicke des Fleisches und des gewĂĽnschten Garzustands.

Zum Steak gab es gegrillt Apfelscheiben. Diese wurden bereits ca. 2 Std. zuvor mariniert in einer Sauce aus Orangenmarmelade, Orangensaft und Wein. Die Scheiben wurden gegrillt, kamen dann in eine Alu-Schale und wurde mit Blauschimmelkäse "überbacken". Alles zusammen hat wirklich sehr gut geschmeckt.
Zu den Steaks und Äpfeln gab es auch noch Kartoffeln. Diese waren bereits gekocht. Sie wurden etwas ausgehöhlt. Das Ausgehöhlte wurde zusammen mit Saurer Sahne, Schnittlauch, Zwiebeln und Speck vermengt, mit Salz & Pfeffer gewürzt. Anschließend kam es zurück in die Kartoffeln. Zum Abschluss kam eine Scheibe Raclette Käse darüber.
Das ganze wurde ebenfalls im Grill "ĂĽberbacken", wie ĂĽblich mit geschlossenem Deckel, etwa so 12-15 min.
Eine wirklich leckere Beilage, da waren wir uns alle einig!
Nun war der Lachs an der Reihe. Auch dieser wurde bereits 2,5 - 3 Std. zuvor eingelegt.
Die Marinade bestand aus Sojasauce, Ă–l, Lauchzwiebeln und Ananas sowie Salz & Pfeffer. Alles kam zusammen mit dem Lachs in eine Schale und konnte durchziehen.

Die Ananasscheiben wurden ebenfalls gegrillt, fĂĽr etwa 5 min. auf beiden Seiten, so dass die Streifen deutlich zu sehen waren.
Die Mischung mit Ananas, Lauchzwiebel und der Sojasauce hat wirklich gut zum Lachs gepasst.
Als Nachtisch gab es gegrillt Banane.
Hierzu die Banane halbieren, mit der Gabel etwas einstechen. Nun mit Amaretto beträufeln und mit Zimt & Zucker bestreuen. Das ganze kommt nun ebenfalls bei geschlossenem Deckel auf den Grill. Ich würde sagen, es waren so max. 10 min., man sieht, dass sie fertig sind, wenn sich das Fleisch von der Schale löst.
Serviert wurde das ganz mit Vanilleeis und Sahne - mmmmh lecker.
Zum Abschluss wurde noch ein Rotweinkuchen im Glas auf dem Grill
zubereitet. Es handelt sich hier um einen ganz normalen RĂĽhrteig. Es
wurde hier indirekt gegrillt, heiĂźt die Kohle befand sich links und
rechts neben dem Gargut. Der Deckel war auch hier geschlossen. Es
dauerte so etwa 30 min. bis der Kuchen gar war. Es kam direkt der
Deckel drauf und das Ganze diente als Geschenk fĂĽr die Frauen zu
hause, den bis auf vier Frauen waren alle Teilnehmer Männer...
Mein Fazit:
Das Seminar hat uns wirklich etwas gebracht. Wir haben gelernt, fĂĽr was der Deckel ĂĽberhaupt da ist und was indirektes Grillen bedeutet. Ebenso gab es auch tolle Anregungen, was man auĂźer den ĂĽblichen WĂĽrstchen und Steaks alles auf dem Grill zubereiten kann.
Ich hatte mir erhofft, etwas mehr am Grill tätig sein zu können, muss aber zugeben, dass das beim Grillen mit Deckel nicht wirklich notwendig ist.
Für Anfänger oder wirkliche Neulinge auf diesem Gebiet ist der Grillkurs zu Empfehlen. Er ist eigentlich auch gut, falls man noch keine Kaufentscheidung getroffen hat. Nachträglich haben wir festgestellt, dass wir uns für einen Gasgrill entschieden hätten, wenn der Kugelgrill nicht schon angeschafft wäre.
Ebenso mussten wir entgegen aller Behauptungen feststellen, dass man wirklich KEINEN Unterschied zwischen Holzkohle- und Gasgrill geschmeckt hat.
Während des ganzen Seminar konnten Fragen gestellt werden und wurden direkt beantwortet. Auch wurde immer auf wichtige Dinge hingewiesen.
Und ganz toll war natürlich, dass auch alle Getränke (Wasser, Cola, Säft & 3 verschiedene Biere) im Preis inbegriffen waren. Es ist wirklich empfehlenswert, vorher nicht viel zu Essen, wenn man am Seminar teilnimmt!
Mir persönlich hat noch ein Abschlussgespräch gefehlt, in dem man noch mal kurz Wichtiges bespricht und nachfragt, was es den einzelnen Teilnehmern gebracht hat. Das hätte zeitlich auch noch gepasst, da das Seminar laut Anbieter 5-6 Std. dauern sollte, wir waren jedoch nach 4,5 Std. fertig.
So, ich hoffe Euch damit inspiriert
zu haben - los raus an den Grill - das Wetter spielt ja auch mit!
Wow, wenn ich die Fotos so sehe, war das Seminar ja ein kleines Schlaraffenland :)
AntwortenLöschenWir grillen eigentlich immer ganz klassische nur Steaks und Würstchen, aber die Pizza und auch die Sparreribs haben mich in deinem Post absolut überzeugt ;)
Bei uns gibt es als Nachtisch beim Grillen auch immer gegrillte Banane, allerdings bereiten wir diese etwas anders zu: wir legen einfach die ganze Banane in eine Alu-Schale, die kommt dann auf den Grill (wir haben einen Holzkohlegrill. Sobald das letzte Stück Fleisch vom Grill ist, wird nicht mehr nachgeheizt. Die Banane ruht dann also auf dem kalt werdenden Grill). Die Banane ist fertig, wenn sie sich leicht eindrücken lässt und ganz braun ist. Dann wird sie auf einer Seite eingeschnitten, mit frisch geschlagener Sahne und einem Schlick Cointreau verfeinert :)
Deine Rezepteideen hab ich mir aber mal zu den Favoriten gelegt, das wird in diesem Sommer ausgiebig getestet! Danke fĂĽr deinen Bericht :))
Es war wirklich wie im Schlaraffenland... bewegen ging danach nicht mehr ;-)
LöschenWir hatten bisher auch immer nur Würstchen und Steaks auf dem Grill, ab und an auch mal Burger - aber nun haben wir ja gelernt, was alles möglich ist. Habe auch die große Weber-Grill-Bibel, da wird mit Sicherheit noch einiges daraus gebruzzelt - ich werde berichten :-)
So, nachdem ich kürzlich nur ctrl-a und -c gemacht hatte, habe ich mich jetzt etwas länger mit Deinem Beitrag beschäftigt und bin total begeistert und ärgere mich jetzt ein bisschen, dass ich jetzt nicht grillen kann... ;-)
AntwortenLöschenSehr toll beschrieben und ausführlich, vielen Dank!
Das Hähnchengestell hatte ich mal billiger improvisiert, als Bierdosen-Hähnchen (irgendwo auf dem Blog). Superlecker. Ich glaube, für die 50 EUR wäre ich echt zu geizig... ;-)