
Wir nähern uns so langsam dem Ende der "Jeden Tag ein Buch" -Woche, daher gibt es heute mal nochmal etwas Süsses - wurde ich doch vor kurzem schon als Backblog vorgestellt...
Okay, hier wurde in letzter Zeit auch deutlich mehr gebacken, als gekocht und mit der bevorstehenden Adventszeit wird sich da wohl auch nicht viel ändern, aber dennoch ist hier für alles Platz!
Heute gibt es aber "gesundes SĂĽsses" - wirklich :)
Vom Kneipp Verlag habe ich ein Buch erhalten -vielen Dank dafĂĽr-, das seinem Titel wirklich alle Ehre macht. Anders backen ist hier wirklich Programm.
Anders backen
Gebundene Ausgabe, 132 Seiten
Kneipp Verlag
ISBN: 978-3708805955
Größe: 23 x 23 x 1,6 cm
Preis: 17,99 €
Ein köstliches Stück
Kuchen ist immer eine SĂĽnde wert, denn SĂĽĂźes macht bekanntlich glĂĽcklich! Ersetzt
man jedoch die üblichen Zutaten durch zuträgliche Varianten, wird die
vermeintliche SĂĽnde sogar zur gesunden und kraftspendenden Zwischenmahlzeit.
Und glĂĽcklich macht so ein StĂĽck gesunder Kuchen natĂĽrlich auch. Konditormeisterin
Christine Egger und Ernährungsberaterin Ulli Goschler haben die Köpfe
zusammengesteckt und ein alternatives Backbuch verfasst. Hier wird in mehr als
60 Rezepten nur vollwertiges Mehl verwendet und der weiĂźe Zucker durch
Agavensirup, Birkenzucker, Melasse, TrockenfrĂĽchte oder KokosblĂĽtenzucker
ersetzt. Auch sind viele der guten Zutaten hierzulande noch recht unbekannt. Es
gibt zum Beispiel Rezepte mit vollwertigem Emmer-Mehl. Emmer oder Zweikorn
kultivierten die Menschen seit der Steinzeit und dieses Urgetreide ist
besonders eiweiß- und mineral-stoffreich. Es enthält überdies kaum Klebereiweiß
und ist somit ideal fĂĽr Allergiker geeignet. Auch Braunhirse wird hier fĂĽr die
Teige verwendet, die im Vergleich zu anderen Getreidearten kein Gluten enthält.
Einige der schlanken Zucker-Alternativen sind bereits bekannt und finden in
letzter Zeit allgemein immer häufiger Verwendung. Doch wer kennt bei uns
eigentlich den wunderbaren KokosblĂĽtenzucker? Dieser ist ein vorzĂĽgliches
SĂĽĂźungsmittel aus Asien, mit einem dezentem Geschmack nach Karamell und
Vanille. Dieser feine Zucker schmeckt nicht nur herrlich, sondern hat, Studien
von den Philippinen zufolge, einen wesentlich niedrigen glykämischen Index als
andere Zucker. Der ‘GI’ liegt laut dieser Studien bei 35, Rohrzucker hat 65 und
Honig 64. Die Rezepte der beiden Expertinnen berĂĽcksichtigen auch einige
gängigen Unverträglichkeiten und sind meist glutenfrei, laktosearm und
hefefrei. (Quelle: Kneipp Verlag)
Einen Blick ins Buch gibt es HIER.
Das Buch startet mit einer ausführlichen Einleitung. Los geht die Entdeckungstour durch die verschiedenen Alternativen zu Industriezucker und durch die Vielfalt der Getreidesorten. Weiter geht es mit Schokolade, Nüssen und dem Backen mit frischen Früchten und Gemüse. Zu allen Bereichen werden die Produkte ausführlich erklärt, Tipps zur Anschaffung gegeben und auch mal mit Mythen aufgeräumt. Zum Abschluss gibt es 10 Leitsätze zu "Süsses gesund genießen" und Allgemeines zu den Rezepten.
Die Rezepte starten mit Torten und Tartes, gefolgt von Strudeln und Kuchen; Aus Pfanne und Ofen - warme Süssspeisen und schließt ab mit Desserts & der Weihnachtsbäckerei.
Das Buch enthält abgewandelte Klassiker, wie Zwetschkenfleck mit Emmerstreusel, Grießauflauf mit Kirschenkompott, Buchweizenblinis mit Orangenthymian oder auch ein Dinkel-Apfel-Tiramisu. Aber auch neues gibt es zu entdecken, wie z. B. Roggennudelauflauf mit Cranberry, Erdbeer-Milchreis-Cannelloni mit Rosmarin-Sabayon oder auch pikante Buchweizencracker.
Von Kuchen über Plätzchen bis hin zum Dessert wird wirklich jeder Bereich abgedeckt.
Die Rezept sind kurz beschrieben, aber verständlich. Sowohl Zubereitungszeit als auch Backzeit werden aufgeführt, so lässt es sich gut planen. Bei allen Rezepten wird auch immer angegeben, ob gluten-, laktose- oder hefefrei, so dass Allergiker auch hier gut zurecht kommen.
Wie auch schon im Einführungstext des Verlages erwähnt, wird der Industriezucker durch Alternativen ausgetauscht. Einige davon erhält man bereits im normalen Supermarkt, ansonsten aber auf alle Fälle im Bio-Supermarkt bzw. Reformhaus. Das gleiche gilt auch für die Mehle, die ich z. B. durch das Brotbacken eh vorrätig habe.
FĂĽr alle die wirklich mal Anders backen wollen, kann ich diese Buch nur empfehlen! Ich habe bereits einiges gebacken und bis jetzt sind wir begeistert - von mir gibt es ein "Daumen hoch". Anfangs war es ihm nicht sĂĽss genug, fĂĽr mich jedoch genau richtig. Das ist sicherlich eine Sache des Geschmacks, aber vor allem auch der Gewohnheit.
Und auch ein Rezept gibt es heute. Bereits beim ersten Durchblättern haben mich die Roggen-Haselnuss-Herzen angelacht. Die wurden auch gleich nachgebacken, mit nur zwei kleinen Änderungen. Zu Buchvorstellungen versuche ich eigentlich immer alles ohne Änderungen zu übernehmen, um zu testen, ob ein Rezept wirklich funktioniert. Doch in diesem Fall dürfte es keine weiteren Auswirkungen haben. Da ich Haselnüsse nicht vertrage, habe ich diese durch Walnüsse ersetzt. Und damit ihm die Umstellung etwas einfacher fällt, hatte ich statt dunkler Schokolade zu einer Vollmilchvariante gegriffen.
Leider habe ich keine solch schöne Herzform und daher zu kleinen Tortellets gegriffen. Wer Pralinenformen hat, die kann man in der Regel auch zum Backen verwenden.
Uns hat es sehr gut geschmeckt! Die kommen sicherlich öfters zum Einsatz, vorallem sind sie wirklich schnell gemacht :)
Roggen-Nuss-"Herzen"
Zutaten:
70 gr Butter, weich
60 gr Reissirup
1 Ei
90 gr Roggenvollkornmehl
20 gr Carobpulver (alternativ Kakao)
30 gr HaselnĂĽsse, gerieben (ich: WalnĂĽsse)
1 Prise Weinstein-Backpulver
100 gr dunkle Schokolade
2 EL HaselnĂĽsse, grob gehackt
Zubereitung:
Den Backofen auf 170°C Umluft vorheizen und evtl. die Form fetten.
Die Butter mit dem Reissirup schaumig schlagen, bis sich das Volumen fast verdoppelt hat, dann das Ei unterrühren. Nun Mehl, Carobpulver bzw. Kakao, Nüsse und Backpulver zufügen und unterrühren. Den Teig in die Form füllen und je nach verwendeter Größe zwischen 15-30 min. backen. (Meine Tortellets waren nach 12 min. fertig).
Das Gebäck nun aus dem Ofen nehmen, kurz auskühlen lassen und dann aus der Form holen. Die Schokolade im Wasserbad schmelzen, auf das Gebäck geben und mit den Haselnüssen bestreuen.
Lasst es Euch schmecken!
Hinweis: Links zu Onlineshops oder kommerziellen Webseiten sind ausschlieĂźlich Empfehlungen die ich nach bestem Wissen und Gewissen gebe, fĂĽr die ich aber keine Gegenleistung erhalte. Ausgenommen hiervon sind Affiliate-Links zu Amazon!
Das Buch wurde mir vom Verlag kostenlos zur Verfügung gestellt. Dies hat jedoch keinen Einfluss auf die Rezension! Der Inhalt dieser Vorstellung entspricht meinem persönlichem Eindruck.
Danke fĂĽr die Vorstellung dieses doch etwas anderen Buches. :-)
AntwortenLöschenGerade, wenn es um den Ersatz unseres "heiß geliebten" Zuckers geht, komme ich immer ins wanken. Kann das schmecken?
Aber gesĂĽnderen Alternativen bin ich nie abgeneigt und froh, wenn ich welche finde die auch schmecken.
LG Sandra
Das liest sich interessant- ich experimetiere ja auch viel mit KH- Reduktion und Protein- Erhöhung. Nur wie man es dreht und wendet, süß bleibt süß, und Getreide besteht hauptsächlich aus KHs- die es eben zu verbrauchen gilt will man nicht drauf verzichten (und wer will das schon?). Also schnell so ein Törtchen verspeist vor dem nächsten Fußmarsch, gell....
AntwortenLöschenHm. Das muss ich mir mal näher ansehen. Ich hatte mal so eine Phase, in der ich alles mit frisch gemahlenem Vollkornmehl gebacken habe. Letztendlich habe ich das aufgegeben, weil die Gebäcke so schwer und kompakt waren.
AntwortenLöschenDas Buch klingt interessant (sehr schöne Rezension!), ich habe in den 80ern (als meine Eltern voll auf dem Ökotripp waren) auch viel nach eine "Vollwertbackbuch" gemacht, bin dann aber davon abgekommen, weil eben, wie Susanne schon sagte, die Ergebnisse oft nicht so "fein" waren. Ich habe mir den Titel auf jeden Fall notiert. :-)
AntwortenLöschen@ Sandras Tortenträumereien - also ich kann sagen, was ich bisher gebacken habe, hat geschmeckt :D
AntwortenLöschen@ ninivepisces - Also auf KH könnte ich niemals verzichten *g*
Aber dafür dann wenigstens viel Vollkorn. Macht auch deutlich schneller und länger satt!
@ Susanne - Am Wochenende gibt es die ersten Weihnachtsplätzchen aus dem Buch, ich werde berichten. Die Mädelsrunde wird sicherlich eine gute Jury bilden :)
@ Kochpoetin - Ich kann gerne auch noch ein Kuchenrezept vorstellen, vielleicht hilft das dann etwas weiter. Ich könnte mir auch durchaus vorstellen, dass sich seit den 80ern viel getan hat, was die Rezeptverbesserung betrifft.
Definitiv, also Rezeptverbesserung und ja, Kuchenrezept, bitte. :-)
LöschenDeine Walnusskekse sehen aber auch sehr schön und lecker aus. Roggen für Kekse eher nein danke. Ich habe früher viel "anders" gebacken. Solche Sachen sind bei meinen Testessern aber in keiner Weise beliebt. Bei mir müssen die Sachen nicht sehr süß sein, aber viele finden, dass dann der Zucker fehlt. Ich verwende nach wie vor alternative Süßungsmittel, aber in erster Linie wegen dem Aroma und nur dort wo es passt. Manche dieser alternativen Süßungsmittel sind sogar süßer als Zucker, wenn der Fruchtzuckergehalt sehr hoch ist.
AntwortenLöschenIch werde noch ein wenig testen.
LöschenBei den Roggen"Keksen" hier ging es eigentlich, da ja auch noch Nüsse und Carob mit im Teig waren. ER hat fast alle verputzt, der Rest war dann mir ;)